Bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert ist es Sache der Familie, kranke Angehörige zu pflegen. Die traditionellen verwandtschaftlichen und dörflichen Strukturen verlieren an Bedeutung mit der
Industrialisierung. Um solche Notlagen zu ent-schärfen, gründen Berufsverbände, Unternehmen, Körperschaften oder private Vereinigungen Hilfskassen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts
finden Unfall, Krank-heit, Alter und Tod des Ernährers sowie Arbeitslosigkeit zunehmend Anerkennung als soziale Ursachen für Armut. Der vorliegende Aufsatz widmet sich den
Hilfs-gesellschaften und Kranken-Unterstützungs-Vereinen im Rheintal (ehemalige Bezirke Ober- und Unterrheintal).